Angrenzend an das Gelände des Konzentrationslagers Ravensbrück errichtete die Firma Siemens & Halske ab dem Frühjahr 1942 die ersten Fertigungshallen. Insgesamt 2300 weibliche Häftlinge würden hier bis 1945 Zwangsarbeit für das Unternehmen leisten. Um an das Unrecht in diesen Jahren zu erinnern, hat die Werner-von-Siemens-Werkberufsschule der Siemens Professional Education Berlin (SPE) gemeinsam mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und den Berliner Betriebsräten der Siemens AG sowie dem Berliner Büro der Firmenleistung das Projekt „siemens@ravensbrueck“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes besucht in jedem Jahr ein Gruppe von Schülerinnen und Schülern, Studentinnen und Studenten die Gedenkstätte Ravensbrück. Die jungen Asuzubildenden lernen dort das Lager und seine Abläufe sowie das Siemensgelände kennen. Sie treten vor allem auch in Kontakt mit überlebenden Frauen des Lagers, die damals Zwangsarbeit bei der Firma Siemens leisten mussten. Aus der Arbeit dieses Projektes ist eine Webseite und ein Film hervorgegangen. Sie ist unter dem folgenden Link zu finden:
http://projekt-ravensbrueck.de/
Arbeitseinsatz auf dem Siemensgelände
Am 9. und 10. April 2018 trafen sich achtzehn Auszubildende der Siemens-Werkberufsschule, drei ihrer Lehrer, der Botaniker Christian Rau sowie Peter Plieninger vom IFK zu einem Arbeitseinsatz auf dem Gelände der früheren Siemens Fertigungsstelle Ravensbrück. Mit tatkräftiger Unterstützung der Technik aus der Gedenkstätte wurden Teile der Fundamente der Produktionshallen freigelegt und von der Spontanvegetation befreit.
Auf dem Weg vom damaligen Hauptlager des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück zur Fertigungsstelle und auf dem Gelände selbst wurden ca. 18 Texttafeln mit Hinweisen und Informationen zur Zwangsarbeit bei Siemens aufgestellt. Sie beschreiben den Ort in der Regel mit Zitaten aus überlieferten Zeitzeugenberichten der Zwangsarbeiterinnen, die sie unserem im letzten Jahr veröffentlichten Buch entnommen haben.[1]
Weitere Einsätze zur Freihaltung des Geländes und zur Ergänzung der Informationstafeln sind
geplant.
Peter Plieninger
[1] Internationaler Freundeskreis e.V. für die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Hrsg): Zwangsarbeit für Siemens im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Kommentierte Berichte der Zeitzeuginnen, ausgewählt und eingeleitet von Janna Lölke [Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd. 19], Berlin 2017.
Artefakte aus Ravensbrück
Vergleich einer erworbene Arbeitslampe der Firma Siemens-Schuckert-Werke aus den 1930iger Jahren mit einem Fundstück aus Ravensbrück
Erworbene Art-Deco-Gelenklampe der Siemens-Schuckert-Werke
Fundstück Ravensbrück
Erworbene und gefunden Lampe
Logo der Siemens-Schuckert-Werke auf dem Lampenschirm innen
Fuß und Gelenk der erworbenen Lampe
Gelenkteil vom Fundstück
Unteres Gelenkteil der erworbenen Lampe mit Prägung „Siemens“
Fuß der erworbenen Lampe mit Logo der Siemens-Schuckert-Werke